#365 days
“Ab morgen schließt das Büro, bitte räumt eure Schreibtische auf und tragt Hardware, die ihr mit ins Home Office nehmen möchtet, in folgende Liste ein.” Mit dieser Nachricht von Geschäftsführung und HR ging es im März 2020 für das ganze KELLER Team für ungewisse Zeit ins Home Office. Bildschirme wurden unter die Arme geklemmt, Laptops an Mitarbeiter ohne passendes Set-Up ausgeteilt, verderbliche Lebensmittel aus den Kühlschränken geräumt. Plötzlich sah es in unserem schönen Münchner Headquarter aus wie leergefegt. In unseren Wohnzimmern und Küchen kurze Zeit später dafür mehr nach Kleinraumbüro.
Ein Jahr zuhause, 12 Monate arbeiten in den eigenen vier Wänden, 365 Tage allein vorm PC. Wie ist die Stimmung bei der KELLER Crew? Was hat sich verändert, worauf hoffen wir und wie bleiben wir motiviert? Wir haben uns im KELLER Team umgehört, um Antworten auf diese Fragen zu finden.

Könnt ihr euch noch an euren ersten Gedanken erinnern, als die Nachricht kam, dass es ins Home Office geht?
Marcus: Ich weiß noch, als wir von der Geschäftsführung bei der Pressekonferenz von Angela Merkel, in der der Lockdown kommuniziert wurde, zusammen saßen und mögliche Szenarien überlegt haben. In der Nachbetrachtung würde ich sagen, wir haben „nur“ funktioniert und versucht in einem gedanklichen Tunnel die sinnvollsten Entscheidungen zu treffen, die zum Wohle aller Mitarbeiter und der Firma insgesamt sind.


Andro: Ich war zunächst einmal sehr froh darüber, dass bei uns so schnell reagiert wurde und jeder innerhalb kürzester Zeit die Möglichkeit hatte seinen Arbeitsplatz ins Homeoffice umzuziehen. Da wir als WG zu der Zeit alle in Studium, Schule oder Job von Zuhause etwas zu tun hatten, habe ich mich sehr auf das "neue Arbeitsumfeld" gefreut.


Sabrina: Mein erster Gedanke war: Mega, ich liebe es - produktiver arbeiten, den Arbeitsweg sparen und dadurch endlich mehr Zeit fürs Privatleben. Wir konnten schon vorher zum Teil von Zuhause aus arbeiten, deshalb war es nicht komplett neu. Die ersten Tage und Wochen waren also tatsächlich super entspannend und die Flexibilität hat mir direkt sehr gut getan.


Claudi: Mein Gedanke war ähnlich wie Sabrinas. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich es mir noch nicht vorstellen, dass ich das Office auch echt mal vermissen werde. In den ersten Wochen war es super schwierig, mich auf die neue Situation einzulassen, weil ja auch niemand wusste, ob wir nicht in wenigen Tagen wieder zurück ins Büro können. Virtuelle Kaffeepausen oder Feierabend-Calls haben mir da sehr geholfen mit den Kollegen über die neue Situation zu reden und unseren Teamspirit aufrechtzuerhalten.

Itamar, du hast bei KELLER sogar im Lockdown gestartet, wie war das für dich?
Itamar: Diese Zeit war, glaube ich für alle neu und herausfordernd. Sich erstmal an eine neue, globale Situation zu gewöhnen braucht Zeit und geht nicht von jetzt auf gleich. Was aber schnell klar wurde, dass wir alle in einem Boot sitzen und ähnliche Gedanken, Sorgen und auch Hoffnungen haben. Meinen neuen Job bei KELLER anzufangen war nicht wirklich herausfordernd, da ich mich gut abgeholt gefühlt habe und ich für die Einarbeitung auch zwei Mal ins Office durfte. Natürlich ist es schade, die Kollegen nicht in "live" zu sehen und das Gefühl der Bürokultur und der Vibe ist natürlich nicht wirklich greifbar.

Mittlerweile ist das Home Office euer neuer Alltag. Gibt es etwas, dass euch daran herunterzieht?
Milena: Ich finde, dass der Kontakt zu den Kollegen definitiv fehlt! Video-Calls sind zwar praktisch, können aber das kurze Gespräch an der Kaffeemaschine, das gemeinschaftliche Yoga morgens oder den Lauf mit Kollegen in der Mittagspause nicht zu 100% ersetzen.


Sabrina: Das sehe ich auch so. Auf Dauer ist es etwas einsam und durch weniger Austausch hat man auch weniger Inspirationsquellen.


Marcus: Ich finde vor allem die virtuellen Meetings anstrengender, weil man den ganzen Tag nur auf den Bildschirm schaut. Das merkt man dann am Abend. Was mir besonders fehlt, sind Brainstormings oder größere Meetings, bei denen der persönliche Austausch sehr wichtig wäre. Im April letzten Jahres hätten wir einen großen, firmenübergreifenden Workshop auf der Zugspitze gehabt, den dann vor dem Bildschirm halten zu müssen, tut schon weh…


Andro: Am meisten merkt man es beim abteilungsübergreifenden Austausch. In unserem kleinen Team sind wir gut vernetzt und halten uns ständig auf dem Laufenden. Was wegfällt sind die KollegInnen aus anderen Abteilungen, denen man sonst auf dem Flur über den Weg läuft und für einen kurzen Plausch stehenbleibt. Dabei muss es nicht immer um die Arbeit gehen, ich finde, dass da auch ein kurzer Smalltalk manchmal zu neuen Anregungen führt oder eine willkommene Abwechslung zum am Schreibtisch sitzen ist.

Das klingt jetzt ziemlich düster. Kommen wir lieber zu den positiven Seiten. Welche Vorteile hat das Arbeiten im Home Office für euch?
Itamar: Ganz klar das Erledigen von Haushalt und anderen alltäglichen Dingen, die man sonst ewig hinausschiebt und jetzt unmittelbar nach der Arbeit in Angriff nehmen kann. Auch super ist, dass das eigenverantwortliche Arbeiten innerhalb der neuen Arbeitskultur sehr stark gefördert wird.


Claudi: Bei schönem Wetter direkt auf dem Balkon arbeiten zu können! So habe ich nie das Gefühl, einen sonnigen Tag voll zu verpassen und kann ganz flexibel zwischen München und meiner Heimat dem Chiemsee pendeln. Durch das ortsunabhängige Arbeiten bin ich viel flexibler geworden und muss nicht zur Rushhour am Freitagabend in den Zug steigen. Jetzt kann ich am Freitag meinen Laptop zuklappen und direkt eine Feierabendtour in den Bergen starten.


Andro: Ich koste die Vorzüge des Homeoffice am meisten durch mehr Zeit für Sport aus. Entweder komme ich abends früher los, weil ich nicht noch den Arbeitsweg vor mir habe, sondern nachdem ich den Laptop zugeklappt habe direkt die Laufschuhe schnüre oder ich schaffe es sogar in der Mittagspause mich kurz loszureißen und die Sonne auf den Trails im Englischen Garten einzufangen. Das mache ich meistens recht spontan und es bringt viel Abwechslung in den Arbeitsalltag.


Sabrina: Für mich ist der größte Vorteil, dass der Arbeitsweg wegfällt, der nimmt bei mir sonst über eine Stunde vom Tag weg. Die nutze ich jetzt um länger zu schlafen oder um Sport zu treiben. Ich habe mir das Ziel gesteckt, einen Marathon zu laufen, sobald Veranstaltungen wieder möglich sind. Es tut in diesen Zeiten wahnsinnig gut, ein Ziel vor Augen zu haben, auf das man hinarbeiten kann.


Milena: Ich mache schon immer viel Sport, aber durch das viele Zuhause sein habe ich nochmal einen richtigen Motivationsschub bekommen, mich zu bewegen. Morgens oder mittags zu sporteln ist bei mir fast schon zur Routine geworden - egal, ob Workout im Wohnzimmer oder eine Laufrunde durch den Park, irgendwas lässt sich im Home Office immer in den Arbeitsalltag integrieren.

Schon besser! Aktivität und Sport spielt ja in eurem beruflichen Alltag sowieso schon eine große Rolle. Wie hat sich das seit “Corona” und Lockdown auf euren neuen Alltag ausgewirkt?
Claudi: Bergnarrisch war ich schon immer, aber in Zeiten von Corona sind die Berge einfach ein Ort, an dem ich mal alles ausblenden, mir neue sportliche Ziele setzen und mich aus so manch kleinem Corona-Tief selbst rausziehen kann.


Milena: Vor Corona gab es eine richtige Lauf-Crew bei KELLER, die immer in der Mittagspause ihre Runden gedreht hat. Um das zu ersetzen treffe ich mich nach der Arbeit oder am Wochenende mit Sabrina zum Laufen!


Sabrina: Genau, in der Mittagspause geht es sich zwar nicht mehr aus, aber hin und wieder bestreiten wir gemeinsam längere Läufe. Beim Long Run läuft man etwas langsamer, hat mehr Luft zum Sprechen und kann sich deshalb auch wunderbar über die Arbeit und Privates austauschen. Das ist definitiv ein Highlight für mich!


Itamar: Auch bei mir gilt Sport - all day, every day (fast ;) ). Da ich überwiegend mit eigenem Körpergewicht trainiere und sonst Outdoor-Sport betreibe, hat sich nicht viel verändert. Nur das ich mir mehr Sport-Gadgets on top für zuhause zugelegt habe. Ansonsten habe ich Meditation, Yoga und natürlich das Spazierengehen für mich entdeckt.


Andro: Durch den Lockdown habe ich gefühlt unglaublich viel an Zeit und Langeweile gewonnen. Diese Langeweile ist dann schnell dem Radfahren und Laufen zum Opfer gefallen. Ich bin noch nie so viel auf dem Rad gesessen wie den vergangenen Sommer. Die Trikot Tanlines sind noch immer zu sehen. Und auch diese Saison scheint ganz gut anzulaufen.

Man merkt, im KELLER Team ist Sport die Nummer 1 in Sachen Motivationsquelle. Gibt es noch etwas, das ihr euch für die Zukunft wünscht?
Marcus: Ganz klar, dass wir uns alle so schnell wie möglich wieder regelmäßig im Büro sehen können.


Claudi: Da kann ich mich nur anschließen. Gemeinsam am Pool auf den Feierabend anstoßen und sich mal wieder anständig umarmen können, wäre toll!


Milena: Ich freue mich darauf, wenn wir irgendwann „nach“ Corona dauerhaft einen Mix aus Home Office & arbeiten im Büro realisieren können, damit lassen sich die Vorteile beider Welten optimal verbinden und man kommt wieder mehr mit den Kollegen zusammen.


Sabrina: Ich bin schon jetzt sehr dankbar für die Flexibilität, die wir haben und bin überzeugt, dass sich das auf unsere Produktivität und unser Stresslevel sehr positiv auswirkt. Das ist es, was ich eine gute Work-Life-Balance nenne :)


Andro: Ich denke ein gesunder Mix aus Homeoffice und Arbeiten im Büro ist für mich die perfekte Abwechslung. Nach fast sechs Monaten nur zu Hause sitzen, freue ich mich schon sehr darauf, die Gesichter meiner KollegInnen mal wieder in Persona zu sehen!

#stillstayingpositive